Hitzesprünge
Durch punktuelles Aufheizen von Glasscheiben sind sog. Hitzesprünge möglich. Hitzesprünge können bei einer Temperaturdifferenz von 20 K in der Glasscheibe entstehen. Isoliergläser mit Wärmeschutzbeschichtung oder dickere Glasscheiben, wie zum Beispiel für Schallschutz oder Einbruchschutz, sind besonders gefährdet. Deshalb sollten Beschattungen außen, sowie innen, nur vollflächig oder gar nicht eingesetzt werden. Innenbeschattungen sollten einen Mindestabstand von 15 cm zur Glasscheibe aufweisen und nicht aus dunklen, absorbierenden Stoffen bestehen. Beschattungen, Aufkleber, Blätter von Pflanzen und sonstigen Gegenständen sollten nicht an der Scheibe anliegen. Heizkörper müssen min. 30 cm von der Glasscheibe entfernt sein. Heizquellen (Haarföhn, Griller, usw.) müssen abgeschirmt werden.
Glasbruch
Treten durch thermische Belastungen und/oder mechanische Kräfte Spannungen im Glas auf, welche die Eigenfestigkeit des Glases überschreiten, kommt es zum Scheibenbruch. Durch die heutige Fertigungsqualität kommen Eigenspannungen, die allein zum Glasbruch führen, nicht mehr vor. Daher sind Fremdeinflüsse schuld an einem Glasbruch und stellen grundsätzlich KEINEN Reklamationsgrund dar. Oft ist die letzte Bruchauslösung nicht feststellbar. Das Bruchrisiko trägt immer derjenige, in dessen Obhut sich das Glas zum Bruchzeitpunkt befand. Punktuelle und unterschiedliche Aufheizungen der Glasscheibe erhöhen die Bruchgefahr.
Einscheibensicherheitsglas kann auf Grund mikroskopisch kleiner Einschlüße im Glassatz spontan brechen.
Bei Berücksichtigung dieser Anforderungen werden Sie sicher die Vorzüge dieser speziellen Wärme- und Schallschutzverglasung genießen können.
Oberflächenschäden
Die heute üblich hohe Floatglas-Qualität macht alle noch so kleinen Fehler sichtbar. Darum ist der Beschädigung der Glasoberfläche mit geeigneten Schutzmaßnahmen entgegenzuwirken. Bei Schweiß- und Schleifarbeiten sind die Glasscheiben mit nicht brennbaren und nicht verschmelzenden Abdeckplanen vollständig abzudecken . Oberflächenverätzungen der Glasscheiben können auch durch Baumaterialien wie Kalk, frischer Beton, Putz, Eternit u.s.w. hervorgerufen werden. Auch Wasser (und Wasserdampf) zwischen einer Baufolie und der Glasscheibe kann die Feuerpolitur der Glasoberfläche zerstören.
Glasreinigung
Scheiben müssen regelmäßig gereinigt werden, auch während der Bauphase, weil starke Verschmutzungen in Verbindung mit Wasser Verätzungen und Auslaugungen verursachen können. Die Glasscheiben dürfen nicht mit Abrasionsmaterialien gereinigt oder bearbeitet werden. Reinigungswasser sowie Lappen, Schwämme usw. müssen frei von Sand oder anderen Verschmutzungen sein. Bei stark verschmutzten Scheiben muss deshalb mit viel Wasser gearbeitet werden. Die Reinigung mit Metallklingen ist nicht zulässig.